DAS NEUE JAHR BEGINNT…
Der Januar aus Theresas Sicht:
So da ist es: das Jahr an dem mein Traum wahr werden soll! Schon Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht!
Nach dem stressigen Dezember wollte ich unbedingt an meinen Vorsätzen arbeiten und alles gelassener sehen. Aber wie das mit den Vorsätzen ebenso ist: Es ist mir nicht besonders gut gelungen! Das Training war zwar sehr gut, aber meine privaten Verpflichtungen waren einfach zu viel. Ich wollte die erste Januar Woche nutzen, um einiges abzuarbeiten, Pustekuchen! Ich muss echt zugeben das es mir alles über den Kopf gewachsen ist. Also habe ich da auch nach ein paar Tagen die Notbremse gezogen. Logische Konsequenz für mich, dass ich anfangen muss zu priorisieren. Wenn mein Kopf nicht klar strukturiert ist, kann ich auch nicht richtig trainieren. Ich habe mich dafür entschieden den Sport hintenanzustellen, wohlwissend das es noch eine lange Zeit ist bis zum 20. August. Ich habe angefangen „to-do“-Listen zu schreiben. Ich war nicht nur strukturierter, sondern auch motivierter. Außerdem konnte mir Holger bei den Listen helfen und ich musste nicht alles in meinem Kopf haben.
Tagsüber ist Ruben echt ein Schatz, jetzt müssten nur noch die Nächte besser werden. Gerade in KW2 war ich extrem erschöpft. In diesen Nächten ist Ruben fast stündlich wach geworden. Daher beschlossen wir nun auch abzustillen. Ruben ist jetzt vier Monate alt und für mich war es einfach auch an der Zeit, da gab es viele Gründe für mich. Es fällt mir aber emotional schwerer als erwartet.
In der nächsten Wochen kommentierte ich die Wochenzusammenfassung mit „Ich bin müde..“ und ich meinte damit nicht unbedingt den Schlafmangel, sondern auch körperlich und emotional. Ich unterschätze einfach mein Aufgabenliste (als Mama, Studentin und Sportlerin). Ich steckte da in einem richtigen Tief. Voll in den Tag gelebt ohne Plan. Entlastungswoche war also irgendwie genau das richtige. Nach einigen ruhigen Tagen und ein paar Abenden mit den Mädels hat es in meinem Kopf wieder Klick gemacht. Ich war wieder die Alte. Es war ein gutes Gefühl und ich bin sehr dankbar das meine Mädels mich – auch wenn es für sie sicherlich unbewusst war – wieder auf den richtigen Weg bringen konnten.
Wir fingen im Januar an, die ersten Intervalle zu laufen. Darauf habe ich mich schon ganz lange gefreut. Aber scheinbar ist es schon lange her gewesen, denn die erste Intervalleinheit bin ich direkt mal falsch gelaufen. Ich habe die Vorgabe anders interpretiert. In den darauffolgenden Wochen haben wir es aber wiederholt und da hat es dann gepasst. Bei den ersten Intervallen war ich noch sehr vorsichtig und habe mich an die Pace rangetastet. Er war aber schnell klar, dass ich hier etwas schneller laufen kann. (05:30 gesteigert auf 04:45). Es hat richtig Spaß gemacht. Ich bin sehr zufrieden, wie es läuft, und sehe auch endlich die ersten Fortschritte. Gerade das ich schneller werde, obwohl der Puls nicht steigt, freut mich sehr und bestätigt uns auf dem Weg. Daraus habe ich extrem viel Motivation gezogen.
Die Radeinheiten liefen im Januar ebenfalls sehr gut. Ich war nach jeder Einheit stolz auf mich.
Es war also ein durchwachsender Monat für mich. Er fing katastrophal an aber endete mit viel Motivation und Elan. Im nächsten Monat stehen dann einige Test und Termine an, die uns helfen noch genauer an den Werten zu arbeiten. Ich freu mich drauf.
Der Januar aus Sebis Sicht:
Ich versuche seit Jahren, meine Athleten dazu zu befähigen und zu ermutigen, auf sich selbst zu hören. Ich glaube, dass man sehr wohl weiß, wie es einem geht, ob man im Soll ist, ob man genug Ruhephasen hat. Manchmal gelingt es uns nur nicht, diese Signale zu deuten oder wir haben nicht den Mut auf sie zu hören. Das geht schon irgendwie. Da ballere ich jetzt mal durch. Aber der Trainingsplan… Diese Gedanken kenne ich als Trainer von Athleten aber auch von mir selbst als Sportler.
Umso wichtiger war es, dass ich Theresa dieses Thema an Herz gelegt habe. Bei einer Schwimmstunde unserer Kids habe ich ihr gesagt: Eine oder zwei rote Einheiten machen absolut gar nichts. Entspann dich, schau wie es dir geht und lass es lieber weg, bevor es dir zu viel wird. Und ich bin wirklich sehr froh und auch ein kleines bisschen stolz auf sie, dass sie es auch einfach macht. Ich kenne Theresa als Athletin schon länger und bin mir sicher, dass das früher anders gelaufen wäre. Diese positive Entwicklung wird uns langfristig sicher sehr viel helfen und uns weiterbringen
Februar:
Mit neuem Schwung ging es dann in den Februar.
Neue Routinen stellten sich ein, nicht für mich aber für meinen Sohn. Nach der nicht unwesentlichen Entwicklungsphase hat er nun selbst eine gute Tagesroutine gefunden. Jetzt fällt es mir noch leichter das Training in den Tag zu integrieren. Zudem wurden die Nächte zunehmend besser und der kleine Mann ist nicht mehr alle zwei Stunden wach geworden.
Das größte Learning im Februar war: machen!! Oft habe ich in der Vergangenheit zu viel Zeit damit verplempert darüber nachzudenken was ich als Nächstes machen sollte oder könnte. Am besten liefen die Tage ab, wenn ich einfach gemacht habe. Deswegen habe ich oft meine Stabi oder Yogaeinheiten mit meinen kleinen gemeinsam gemacht. Beim Laufen war Ruben auch immer dabei. So legte ich nur die Radeinheiten auf den Mittagsschlaf. Dieser war in der Regel von 13h bis 15h. Im Februar hatte ich nun endlich den Dreh raus und mein Zeitmanagement total im Griff.
Wie schon erwähnt, standen diesen Monat auch einige Tests an, damit wir genauer trainieren können. Ich bin immer nervös vor solchen Test. Ich kann nicht erklären warum.
07.02. Blutabnahme & 24h Blutdruckmessung (ich habe aktuell immer wieder Schwindelanfälle und Migräne) & am 9.02. ging es zur Leistungsdiagnostik auf dem Rad. Die Ärzte haben ganz schön blöd geschaut, als ich mit Ruben ankam. Für die Leistungsdiagnostik habe ich mir vorgenommen wirklich das Beste aus mir rauszuholen und wenn ich nicht mehr kann, noch einen Stufe mehr zu geben. Daher bin ich mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden. Ich habe mich da richtig durchgebissen. Es war klar, dass sich mein FTP-Wert verändert hat. Aktuell liegt dieser jetzt bei 151. Mein großes Ziel ist es wieder auf 190 zu kommen (diesen Wert hatte ich bei der letzten Analyse in 2021).
Im Laufe der nächsten Tage ist mir aufgefallen, dass mein Puls beim Radfahren im Gegensatz zum Laufen sehr niedrig ist. Nach einigen Absprachen haben Sebi und ich beschlossen, noch zwei Lauftest zu machen. Daher bin ich am 23.02. einen Cooper und am 25.02. einen MAF-Test gelaufen. Ich persönlich wollte diesen Monat nicht noch einmal in eine weitere externe Analyse investieren. Geplant ist dies aber vor meiner Mitteldistanz in Ingolstadt, um hier besser an der Pacestrategie zu arbeiten. Ich bin mir sicher, dass Sebi mit diesen Werten auch erstmal gut arbeiten und er mein Lauftraining nun etwas besser in den verschiedenen Bereichen steuern kann.
Abgesehen davon das der Monat eh ein paar Tage weniger hatte, verging er wie im Flug und wir haben somit wieder einen weiteres Stück Weg geschafft auf dem Weg nach Kopenhagen. Jetzt freu ich mich, in den nächsten Monaten so richtig anzugreifen.
Der Februar aus Sebis Sicht:
Nachdem wir jetzt die Routine im Trainingsalltag gefunden hatten, war dieser Monat geprägt von Tests. Über mein Gefühl und Theresas Feedback hatten wir uns ganz gut rangetastet in den ersten Etappen. Nachdem wir jetzt auch ein paar Monate in den Beinen haben, war dafür ein guter Zeitpunkt. Die Werte sind ein solider Zwischenstand. Man muss und darf es ja immer in den Kontext setzen. Eine Schwangerschaft, die Geburt, Wochenbett – eine längere Phase von weniger und auch unstrukturiertem Training bis zu Phasen von keinem Sport. Beim Rad liegt ein schöner Arbeitsblock vor uns. Beim Laufen war ich positiv überrascht. Da ging die Entwicklung aus meiner Sicht schneller voran. Wir haben im letzten Call aber auch vereinbart, dass beim Rad ja noch gut Luft nach oben ist, auch was längere Sachen angeht. Da wird sich also noch was tun. Ich bin weiter gespannt, wie für Theresa die Kombi aus Sport, Familie und Kind und Privatem läuft. Mein Eindruck ist, dass sie es im Februar gut hinbekommen hat. Ich kann mich also beim besten Willen nicht beschweren: So darf es gerne weiter gehen.s