Spazieren gehen ist spätestens seit dem zweiten Lockdown DER Trend.
Schon seit einiger Zeit beobachte ich dieses Phänomen, das sich bei mir als Jugendlicher als die reinste Form der Spießigkeit eingebrannt hat.
Spazieren gehen ist was für die Langweiler. Für die Alten, die zu viel Zeit haben. Für die Familien mit Hund und für die Hippies, die im Wald Bäume umarmen. Als mir mein Trainer vor einiger Zeit Spazieren gehen in den Trainingsplan schrieb, habe ich das freundlich, aber bestimmt, abgelehnt. Spazieren gehen ist kein Training habe ich mir gedacht. Ich glaube, dass sich dieses, zugegeben etwas übertrieben Image, nicht nur für mich gewandelt hat und ich tatsächlich den Zugang gefunden haben.
Spazieren gehen ist, nach einem Artikel der Süddeutschen Zeitung, Trendsportart…
… und die einzige (noch) mögliche Flucht aus dem Corona-Wahnsinn. Seitdem unsere gewohnten Freizeitaktivitäten wie bspw. Schwimmen im Sportbad oder Kaffee trinken im District V nicht mehr möglich oder sogar verboten sind, müssen wir kreativ aber vor allem eins sein: Genügsam.
Genügsam und zufrieden mit der Einfachheit des Gehens. Der ursprünglichsten Form der Fortbewegung. Seitdem ich also ebenfalls leidenschaftlicher Geher geworden bin, sind mir immer wieder spannende Impulse über den Weg gelaufen, dich ich im Folgenden gerne mit dir teilen möchte.
- Zieh dich warm an
Zugegeben ein offensichtlicher Tipp. Aber, nur wer bei diesen Temperaturen schön eingepackt und einigermaßen warm bleibt, kann seinen Spaziergang auch genießen. Denn dieser Tipp ist vor allem für Tipp 2 die Basis.
- Gehe langsam und bewusst
Diesen Tipp habe ich von einem meiner Lieblingsschriftsteller Ferdinand von Schirach aus seinem Buch „Kaffee und Zigaretten“. Schirach ist jemand, dem ich unglaublich gerne zuhöre und eine Menge inspirierender Gedanken bereithält. Sein Tipp ist simpel und daher einfach umsetzbar. Gehe langsam und bewusst. Dadurch wird sich die Umwelt verändern und du nimmst alles wesentlich intensiver wahr. Sein Buch findest du hier.
- Trainiere deine (Augen-)Bewegung
Wenn du gerade dabei bist, den zweiten Tipp anzuwenden, hast du genügend Zeit für den Dritten. Den dritten Tipp habe ich aus dem Podcast von Kale & Cake mit Sinah Diepold. Die entsprechende Folge findest du hier.
In dem Gespräch mit Sportwissenschaftler Sandro Grüner geht es um Bewegung, welche Art von Bewegung uns im Alltag oft fehlen und was eigentlich Neurotraining ist. Hör einfach mal rein. Ich bin gespannt, was du mitnehmen kannst.
- In der Kürze liegt die Würze
Baue dir kleinere Spaziergänge in deinen Alltag ein. Erst letztens haben sich Max und ich in der Mittagspause die Zeit genommen und sind eine Runde bei strahlendem Sonnenschein um den Block gegangen. Dein Kopf und Geist wird dir die frische Luft und das Gespräch mit einem Freund danken.
- Ruf einen alten Freund an
Ebenfalls ein Tipp, den ich letztens erste ausprobiert habe. Kopfhörer rein und sich bei jemanden melden, den man lange nicht gehört hat. Die Person wird sich über deinen Anruf freuen – trust me!
- Hör die aktuelle Folge Donau Talk
Im Donau Talk haben wir immer wieder spannende Menschen und Sportler aus der Region. Sebastian, Max und ich stellen dir interessante Projekte, die wir gerne unterstützen vor und erzählen die Geschichte dahinter. Wir freuen uns, wenn du einfach mal reinhörst.
Genug mit schlauen Tipps von mir. Was sind deine Tipps für einen gelungenen Spaziergang? Ich befürchte, dass dieser Trend erstmal nicht abreißen wird. Also: bleibt gesund und viel Spaß beim Spazieren gehen!