Resi
Warum Langdistanz, warum in der Elternzeit und warum „Ironman“? All das sind Fragen, die ich in den letzten Wochen oft gestellt bekomme. Aber fangen wir am besten wirklich von vorne an. An dem Punkt, wo ich noch nicht mal schwanger war.
Ich kann es gar nicht genau sagen, wann der Punkt in meinem Kopf gekommen ist, an dem ich beschloss, eine Langdistanz machen zu wollen. Nach der ersten Mitteldistanz wusste ich nur, dass diese Distanz wirklich richtig viel Spaß macht und es sicher nicht die letzte Mitteldistanz bleiben wird. Aber das doppelte? Je mehr Langdistanzen ich verfolgte, desto größer wurde irgendwie dieser Traum. Die Mitteldistanz plötzlich nur noch nebensächlich. Aber würde ich das überhaupt schaffen? Ich bin nicht wirklich der Ausdauersportler, aber ich habe einfach Spaß an den drei Disziplinen.
Jedoch nicht nur der Wunsch eine Langdistanz zu finishen, sondern auch der Kinderwunsch wurde größer. Zwei Wünsche, die nicht unmittelbar zusammenpassen. Im Jahr 2021 hatte ich noch das Glück einen Startplatz für den Marathon in Berlin zu bekommen, auf den ich dann Fokus legte. Nach dem Berlin Marathon wollte ich allerdings erstmal eine Pause einlegen und versuchen schwanger zu werden. Wir haben es schon länger versucht. Oft durfte ich mir vom Arzt anhören, dass es mit diesen Trainingsumfängen nicht funktionieren wird. Also beschlossen wir eine Pause von Wettkämpfen einzulegen und einfach mal schauen, was das Jahr 2022 bringen wird. Tatsächlich wurde ich in der „Sportpause“ recht schnell schwanger und habe im September mein Sohn Ruben geboren. Das Thema Triathlon war natürlich erstmal zweitrangig in der Schwangerschaft. Aber umso weniger ich diesen Sport machen konnte, desto größer der Wunsch für die Langdistanz. Ich fing also an, nach einem geeigneten Wettkampf/Termin zu suchen. Für mich war klar: Ich möchte, dass jemand sagt „You are an Ironman“, daher musste es natürlich eine Ironman-Veranstaltung sein. Zeitlich war der August ganz gut gelegen (genug Zeit für Training und kurz vor der Wiesn). Daher kam ich dann auf Kopenhagen. Soll ja auch ganz schön sein dort 😊 Als dann der Pop-up in der App kam, dass die Anmeldungen offen sind, habe ich nicht lange gezögert. Ich war zu dem Zeitpunkt im siebten Monat schwanger. Ja ich weiß, dass es verrückt ist und ich habe mir bis dato auch keine großen Gedanken dazu gemacht, aber so bin ich eben 😊
Mit der Anmeldung kam ich meinem Traum bereits ein Stück näher. Ich habe dann das Gespräch zu Sebi gesucht und ihn gebeten, mich auf diesem Weg zu begleiten. Ich bin auch sehr froh, dass ich ihn wieder meinen Coach nennen darf und wir gemeinsam an diesem Ziel arbeiten.
Sebi
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang schon etwas skeptisch war. Eine Vorbereitung zum ersten Ironman ist immer eine Aufgabe. So kurz nach der Schwangerschaft und der Geburt umso mehr. Ich habe als Coach noch keine Erfahrung in diesem Szenario. Und genau das ist es, was mich reizt. Eine neue Aufgabe, mit einer bekannten Athletin. Als Theresa mit ihrer Anfrage auf mich zugekommen ist, habe ich meine anfänglichen Zweifel schnell überdacht, mich etwas eingelesen und dann für mich entschieden, dass wir das machen. Wir hatten in der Vergangenheit schon super zusammengearbeitet und darum konnte meine Antwort am Ende nur ein Ja sein.
Jetzt geht es aus meiner Sicht darum, das geregelte Training in Resis Tagesablauf zu integrieren. Wir müssen eine gute Balance finden aus fixer Planung und Flexibilität. Konstante Einheiten abspulen, um die Belastungsverträglichkeit langsam zu steigern. Und dabei schaue ich natürlich immer genau darauf, dass sie körperlich nicht überlastet wird und auch mental alle Aufgaben unter einen Hut bekommen kann und nicht ausbrennt.
Ich bin selbst junger Papa und weiß, dass es zwar die tollste Rolle auf der Welt ist, aber nicht immer einfach. Ich werde mein bestmögliches Tun, um Resi ihren Traum zu erfüllen. Ich wünsche ihr für das neue Sportjahr viel Glück, Erfolg und vor allem Gesundheit und im August dann die Worte: You are an Ironman